Von Jean Paul an Charlotte von Kalb. Weimar, 5. August 1799.

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Brieftext

Kopie
[ Weimar, 5. Aug. 1799 ]

Die um die Wartburg almächtig und reich gelagerte Natur spülte
mir einige Freuden zu, wie ich sie lange nicht hatte, aber auch einige
Schmerzen — die ganze Natur ist nur der Puz und der Schleier eines
geliebten Herzens und ohne dieses an der Hand ist der Schleier nicht
genug. — Ich dachte an mehr als einer blühenden Stelle an die Zeit
vor 3 Jahren, an unsere Zephyrtage, an manches, was versunken ist,
und an das Herz, das über die Wellen der kleinen Stunden ragt. —
Zwerg-Engel (Kinder). Behalte ein stilles und ein warmes Herz.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Kalb d. 5 Aug. i: Denkw. 2,83×. B: IV. Abt., III.2, Nr. 226, 227, 236(?). A 1:IV. Abt., III.2, Nr. 239. A 2: IV. Abt., III.2, Nr. 241.

Wie aus A 1 hervorgeht, enthielt der Brief die Ankündigung, daß Richterwahrscheinlich Ende August nach Waltershausen kommen werde. In A 2 heißt es: „Es hat mich nicht gewundert, daß Sie Liebreich grüßen lassen,aber daß Sie [ihn] so nennen.“ Vermutlich ist ihr Mann gemeint.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_299.html)