Von Jean Paul an Caroline Henriette Susanne Friederike von Feuchtersleben. Weimar, 5. März 1800.

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Brieftext

Kopie
[ Weimar, 5. März 1800 ]

Das Zusammentönen unsrer Seelen in den kleinsten Noten. Meine
Hülfsquellen sollen auf keinem Schifbruchsbret sondern auf einer
frohen Gondel dahintragen. — Falle an dieses Herz, unter dem du
einmal lagst und das ewig für dich schlägt, und danke ihm recht. — So
mus man sein, im Busen tiefer Ernst und aussen für dieses kleine Leben
nur Scherz und Spiel und Wegflattern. — Wie seelig und zergehend
regt sich ein Herz, das ein 2tes vor sich hat, dem es nun alles sagt und
für das ein Geheimnis sogar mehr ist als für ein freundschaftliches,
weil es das fremde Schiksal nicht blos theilnehmend sondern selbst er
fahrend trägt.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 412): Carol. d. 5 März. i: Denkw. 2,245×. B: IV. Abt., III.2, Nr. 321.

Vgl. IV. Abt. ( Br. an J. P.), III.2, Nr. 325.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_411.html)