Von Jean Paul an Christian Otto. Hof, 5. Oktober 1795.

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Brieftext

[ Hof, 5. Okt. 1795 ]

„Hier, lieber Otto!“ sag’ ich seit einiger Zeit immerfort. Ich denke
noch heute die andern 5 Bogen dir nachzuschicken. — Über deine
Sachen, die ich erst blos gelesen, kan ich mich jezt ruhiger machen. —
Ich hoffe, daß du keine Wundenmaale des Citissime in diesem Pak
finden mögest: der Plan ist an und für sich recht und es ist nur Schade,
daß ich ihn nur auf 20, und nicht auf 30 Bogen auseinanderbreiten
darf. — Die bessern und neuern Szenen liegen noch in meinen
Gehirnkammern und kommen erst. Stoss[e] dich nicht an die tollen
Namen: nun mehr bliebe doch geschrieben geschrieben. Wäre das
deutsche Publikum brittischer oder anglisierter (an den Ohren): so
solte ein ganz anderes und sonderbareres Werk daraus geworden sein.
— Von Bayreuth bekam ich heute 100 fl. — Sei so gut und wähle das
Aus- stat des Unter-Streichens, da ich oft beim lezten Lesen über
sehe.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. Präsentat: den 5 [aus 4] Okt. 95. K (nachtr. im 4. Briefbuch nach Nr. 165) ohne Überschrift. J: Otto 1,272. A: IV. Abt., II, Nr. 59. 112,25 Lieber H 28 in diesem Pak] aus darin H 31 neuern] davor gestr. sonderb[aren] H meinen] aus den H 33 doch] nachtr. H 113,2 wähle] aus nim H

Randvermerk Ottos: „bei Überschikkung der Dornenstükke.“ (Siebenkäs, 1.—3. Kapitel.)

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_170.html)