Von Jean Paul an Christian Otto. Hof, 4. Februar 1797.
Brieftext
Denke dir meine Qual, bis ich aus den untereinandergeworfenen
Gliedern der zerlegten Statue die wahre Gestalt zusammengesezt
[hatte]. Die Rezension über Fichte ist zu
lang und ernst für [eine]
Monatsschrift. Das gegen Lichtenberg nehmen die Leute aus
Furcht
nicht an. Kurz ich gäbe
[an] deiner Stelle die 3 Aufsäze und
noch ein
P[aar]
unter einem sonderbaren Titel dem Sommer zum — Verlage.
Thu’ es. Überhaupt mit Monatsschriften ists nichts, so giengs
mir und
dir. Ich habe früherer Zeiten an der
Jubelpforte des Merkurs — an
dem Schafthore des
Berl[inischen] Archivs — an der
Flügelthür des
Pandämonium des Museums angeklopft — kein
Teufel lies mich
hinein. Das Buch darfst du wegen der
Alternative der Vermuthung
nicht bezahlen: höchstens
zurükschicken kanst du es. — Ins
[Fro]hn
m[adersche] Logis schikt ich gestern
meinen Bruder: [es] taugt gar
nichts. Den andern wil ich nicht durch Eilen, da ich morgen
erst ver
sprochen, noch spröder machen. Ich
danke dir also. — Wie gesagt,
schick’ es zu Sommer.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_522.html)