Von Jean Paul an Erhard Friedrich Vogel. Hof, 8. März 1797.
Brieftext
Um Ihnen, theuerer Freund, nur ein wenig für die 2 reizenden Tage
zu danken, die mir bei Ihnen vorüberflogen, send’ ich Ihnen
meinen
Hesperus (freilich nur die noch restierende schlechtere
Ausgabe).. Mög’
Ihnen in Ihren schönen Nächten, die Ihr Gebürge noch
verschönert,
mein papierner Abendstern wenigstens so viel
holde Bilder zuwerfen
als Sie brauchen, um nachher im nächsten
Schlaf einen schönen Traum
daraus zu machen!
Schicken Sie meinen Pfarrer Fixlein zu irgend einem Pfarrer, und
lesen dafür meine Posttage von Posttag zu Posttag.
Sie werden meinem Otto und mithin mir einen grossen Gefallen
thun, wenn Sie ihm von Ihrer Klio einen Jahrgang schicken —
und
mir einen Brief. — Auch bedarf er blos den Band der Konzilien
Akten, der das Trident.
Konzilium, oder auch das Clermont. enthält.
Leben Sie immer so wohl wie ich bei Ihnen, lieber satirischer Noten
macher zu den exegetischen Notis variorum. Ihre liebe Gattin sei
immer froh und glüklich! Und Ihre Dlle Tochter röste ihr Mehl nicht
14 Tage sondern nur 14 Minuten vorher! Die wärmsten Grüsse
der
Freundschaft an Sie und alle Ihrige!
d. 22 März. Endlich ist die Iris da, die die lange wartende Fracht
aufpakt. Schreiben Sie mir bald! — Wollen Sie mir nicht
den 2
ten
Theil des französischen Auszugs aus Bayle Dictionnaire auf kürzere
Zeit vorstrecken als ich Ihre andern Bücher habe?
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_565.html)