Von Jean Paul an Johann Salomon Christoph Schweigger. Bayreuth, 9. August 1814.

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Brieftext

[ Bayreuth, 9. August 1814 ]

Das Quartier in Nürnberg wie es sein soll.

  • 1) Kein Erdstockwerk, das nur eine antizipierte Sarggruft ist.

  • 2) Drei heizbare aber nicht sehr große Zimmer.

  • 3) Ein viertes in einiger Ferne vom Haus-Lärm für mich, und wäre
    es eine Treppe höher oder tiefer.
  • 4) Nur so viel Aussicht ins Grüne als eine Lerche in ihrem Bauer hat;
    freilich wäre ein naher Garten noch grüner und schöner.

  • 5) Wo möglich Blick nach Abend.

  • 6) Keller, Holzlege und Kammern versteht sich von selber.

  • 7) Der Preis kann von 100 fl. bis zu 140 fl. steigen.
  • 8) Da man nicht jedem Guten und jedem Freunde gleich nahe sein
    kann: so wünscht der künftige Miethmann des Hauses, der leider noch
    in Baireuth in seinem sitzt, wenigstens vom Museum nicht über eine
    Viertelstunde entfernt zu wohnen.

  • 9) Der Hausherr soll nicht zu den Knallpeitschen und die Hausfrau
    nicht zu den Knallfidibus gehören, sondern beide so sanft sein wie ihr
    Miethmann.

  • 10) Endlich soll mich das Quartier noch mit allen Vorzügen über
    raschen, die ich eben darum nicht angeben kann.

  • Textgrundlage

    Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 9. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1964.

    Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

    H: ehem. Baronin Baligand. K: Bd. VI, Nr. 907: vgl. auch Nr. 906†.

    Die geplante Übersiedlung nach Nürnberg unterblieb.

    How to cite

    Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IX_19.html)