Von Jean Paul an Richard Groote. Bayreuth, 4ten April 1822.

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Brieftext

Baireut d. 4ten Apr. 1822 [Donnerstag].

Euer Wohlgeboren

dank’ ich herzlich für die schnelle Erfüllung meines Wunsches. Der
Wein kam schon vorigen Sonnabend an und völlig in der Güte der
frühern Probe. Alle übrigen Weinproben waren bei aller ihrer Rein
heit und Güte meinen Nerven zu stark. — Sind wir nur über die
Nachtfröste dieser Woche hinweg: so hat der Wein auf dem Stocke
nichts mehr vom Frühlinge zu befürchten, der mehr trocken als naß
sein wird und sehr warm, so wie der August dieses mal gewiß „den
Wein kochen“ wird. — Ihren niedergelegten Haut Sauterne lass’
ich fleißig mit meinem noch übrigen Sauterne auffüllen; aber noch
konnt’ ich keinen Käufer ausmitteln, weil man hier mehr Sinn für
Wohlgeschmack als Stärke hat. —





Meine Schuld beträgt fl. kr.
Weinproben 30. 16
½ Oxhoft 78 30
108. 46.

Diese tilge ich nach dem gewöhnlichen Abzuge mit der beiliegenden
Anweisung auf 103 fl.


Mit wahrer Hochachtung und Liebe
Ihr
ergebenster
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 9. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1964.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: zuletzt Kat. 612 Stargardt (November 1977), Nr. 282; ehem. Kat. 549 Stargardt (Nov. 1960), Nr. 233. 2 S. 4°; 4. S. Adr.: HerrnKaufmann Richard Groote, Frankfurt am Main. Aufgegeben den 3ten April. K:Bd. VIII, 441, Nr. 20 (3. April).

Vgl. Bd. VIII, Nr. 225 u. 232.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IX_29.html)