Von Jean Paul an Albrecht, Christian und Christoph Otto. Hof, 17. September 1785.

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Brieftext

[ Hof, 17. Sept. 1785. Sonnabend ]

Es komt iezt auf mich an, ob dieser Brief ernsthaft oder scherzhaft
ausfallen sol. Mach’ ich ihn ernsthaft, so lautet er leider folgender
massen und erschrekket Sie ungefähr so: … Schlagen Sie mir diese Bitte
nicht ab, weil Sie von ihrer Bewilligung ihre Wiederholung besorgen:
wahrhaftig Sie werden sehen, daß ich nicht öfter als nur 2 mal zu
dringlich sein können.. Bis ich Sie wieder sehe, verfliegt meine Scham
röte. Wenigstens hoffe ich, daß ich Ihnen neun rtl. schuldig sein
werde. — Inzwischen könte ich auch gar wol dieses Schreiben spashaft
abfassen..; allein das schlimme Wetter wil es nicht leiden und thut der
Laune noch viel mehr Schaden als der Ernte. Da morgen, wie man al
gemein versichert, Bet-, Bus- und Fasttag ist: so hab’ ich mir vor
genommen, ein gutes Werk an Ihnen zu thun und für Sie wirklich zu
beten; es dürfte daher nicht zuviel sein, wenn einer von Ihnen aus
Erkentlichkeit wieder für mich fastete..... und glauben Sie, daß
niemand mehr wünscht, heute abends bei diesem schlimmen Wetter in
Ihrer Nebenstube unter Ihnen zu sizen als Ihr —


Die Rechtsgelehrten sagen: damnum dat, qui jubet dare; ich sage:
die Sache ist auch noch richtig, wenn man stat damnum beneficium
sezet.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: An die Otto’s den 17 Sept. i: Wahrheit 4,16. 175,10 so:] danach gestr. Ich mus

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_117.html)