Von Jean Paul an Christian Adam Müller. Töpen bei Hof, Anfang 1788.
Brieftext
Da Sie den Raum weniger verschwenden können als
[ein] Advokat,
dessen Hand auf einer fuga vacui ist:
so könten Sie einigen durch die
Verwandlung der Noten in
Par[enthesen] erkargen —. Diese
Stärke gebietet und arbeitet in seiner Phantasie, die Bilder
auf
Bilder schlichtet — nimt das politische und höfliche Joch
nicht auf —
Alle despotische Nazionen sind Knechte der Höflichkeit: daher
sinds die
Britten nicht — Weniger Geburt als Verdienst
ordnet den Rang und
die abstehenden Stände berühren einander
durch Ehe und Umgang —
Er liebt die grosse Natur in seinen
Parks und erträgt die niedere in
seinen Komödien — Seine Grosmuth gestehen sogar die, die er
überfället und ausleert — Seine Leidenschaften zugegraben, aus
d[enen]
ein Funke ein Gewitter macht.... Aber warum krizle ich
seinen
Karakter? Shakesp[eare] hat ihn ia gemalet.
— kan diesem
Haufen eher etwas rauben als zollen — Dies sind meine Noten,
für die Sie mir danken, wenn Sie mir sie verzeihen.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_208.html)