Von Jean Paul an Johann Samuel Völkel. Töpen bei Hof, 16. November 1788.

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Brieftext

[ Töpen, 16. Nov. 1788 ]

Es ist heute Sontag; und da der Sabbath, sein Vorfahr, zum Ver
gnügen gestiftet ist: so mach’ ich mir heute eins und schreibe an Sie.
Ich las am Gerhard so lange, nicht weil er schlecht ist sondern weil er
gut ist. Er ist so reich an Wendungen gegen die Katholiken, daß man
darüber vergisset, daß ihm oft nichts fehle als freie Vernunft, nicht
gesunde … vom Falle, welchem Falle es zuzuschreiben ist, daß ich nicht
recht viel vom Falle glaube.... Nach meinen apokalyptischen
Wetterprophezeiungen ist etc. schön. Ich wil Ihnen eine davon nehmen
und nach Sch[warzenbach] kommen, nicht um da einen Rausch zu
bekommen oder physiologisch zu definiren, sondern um Nachfrage zu
halten, ob 3 von meinen Freunden wirklich noch leben, die Sie selbst
kennen, da sie alle 3 an den Mixturen geschrieben... 7te Bitte um
Tissot.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 234): An Völkel den 16 Nov. i: Wahrheit 4,213. 251,23 ob] von

251,15 Gerhard: s. 173, 2†. 23 drei Freunde: Völkel, Aktuar Vogel und wahrscheinlich Ellrodt, vgl. zu Nr. 118. 25 Samuel Andr. Tissot; das gewünschte Werk ist vermutlich der „Traité des nerfs et de leur maladies“, 3 vol., Paris 1778—80; Exzerpte daraus im 15. u. 16. Band (1788/89); vgl. auch II. Abt., III, 98,22 u. 292.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_236.html)