Von Jean Paul an Johann Wilhelm von Archenholtz. Hof, 22. Dezember 1789.

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Brieftext

[ Hof, 22. Dez. 1789 ]

Sie erlaubten mir, Sie zum Adoptivvater meiner Federgeburt zu
erwählen [?] und mich durch Sie an Vieweg zu wenden. Jezt thu’ ichs,
wiewol mit dem beschämenden Bewustsein, mit welchem unbedeuten
den Geschäft ich Ihre wichtigen unterbreche — das ich Ihrer Kuratel
und des Publikums würdiger zu machen getrachtet als meine vorigen
Spröslinge — 1 [?] Ldor, es müste denn Ihr Urtheil über seinen
Werth, diese Summe zu gros oder zu klein befinden. — Ich ver
schrieb mich und wolte das Honorar eines englischen Hengstes für den
Gebrauch seines Geschlechts mit dem Honorar eines deutschen Autors
für die Musen[um]armung vergleichen. Ich wil Sie nicht durch
Danksagungen und Entschuldigungen ermüden; sie verstehen sich
beide ohnehin; vielleicht wird doch einmal das Schiksal wie ich iezt das
Blat umschlagen und mich in Lagen heben, wo ich Ihnen anderswo als
auf Briefschlusvignetten und besser als mit Worten die Hochachtung etc.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: An Archenholz den 22 Dez. i: Wahrheit 4,231 (21. Dez.; die Nachschrift aus Nr. 303). A: IV. Abt., I, Nr. 105.

Vgl. Nr. 274†. Die übersandte Federgeburt ist die „Baierische Kreuzerkomödie“ (II. Abt., III, 108—214). 280, 10f. Nach Jean Pauls Exzerpten betrug das Honorar eines englischen Zuchthengstes (Beschälers) 50 Louisdor.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_298.html)