Von Jean Paul an Emanuel Osmund. Bayreuth, 21. März 1821.

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Brieftext

[ Bayreuth, 21. März 1821 ]

Mein guter Emanuel, der mir ja so lange bleibe bis ich keine Geburt
tage mehr feiere! Ihre Kinder werden einmal, wenn sie meine Blätter
vom 21ten Märze lesen, fühlen und sagen: „wie gut war unser Vater
seinem Richter und wie viele Freude hat er ihm zum ordentlichen
Anfange eines Frühlings allemal gemacht.“ — Und von Jahr zu Jahr,
mein Emanuel, wird mir Ihre Liebe theuerer und unentbehrlicher, da
mein Leben nicht reicher wird. .... Auf heute mußt’ ich mich schon lange,
wegen Ihrer langen Unsichtbarkeit, freuen, weil ich Sie doch heute gewiß
ein wenig sehen werde. — Ein Herzens Gruß und Kuß an Frau und
Kinder, an das Liebende um Sie her! Ihr

alter
Richter

An diesem Blättchen wurd’ ich sechs mal wenigstens gestört.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: DLA, Marbach; ehem. Kat. 508 Stargardt (Mai 1953), Nr. 204. 2 S. 8°; 4. S. Adr.: Herrn Emanuel Osmund. J: Denkw. 1,299.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_160.html)