Von Jean Paul an Emil Herder. Bayreuth, 1. Juni 1825.

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Brieftext

Baireut d. 1. Jun. 1825

Inniggeschätzter Herder! Gegen Ihre Freudengeschenke an meinem
Geburttage verliert freilich das Herbstblättchen, das ich Ihnen an dem
Ihrigen bringe, zu augenscheinlich. Aber in unsern Gesinnungen und
Wünschen für einander sind wir uns ähnlich. Und mit wärmsten Herzen
sprech’ ich hier den meinigen für ein schöneres segnendes Jahr Ihres so
wohlthätigen Lebens voll Liebe, voll Gaben, ja voll Opfer aus. Der
Himmel gebe Ihnen die Freudentage immer wieder, die Sie austheilen,
mit einigen Schalttagen darüber! Und die glückliche Abwesenheit und
Rückkehr Ihrer theuersten Gattin werde auch unter meine Wünsche
gerechnet.


Mit unveränderlicher Liebe und Hochachtung gegen seinen theuersten
Herder

der alte
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Goethe- u. Schiller-Archiv; gelbliches Papier. 2 S. 8º;4. S. Adr.: Herrn Regierungrath von Herder.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_489.html)