Von Jean Paul an Lorenz Heinrich Wagner. Bayreuth, Ohne Datum.

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Brieftext

Guten Morgen! Ich bitte Sie, mir die Stunde Ihrer morgend
lichen Prüfungen recht bestimmt anzugeben, damit ich Sie wenigstens
von der Höhe herab höre, da es leider auf der Ebene aufhören soll.
Der Himmel gebe, daß die gestrige Nachricht Ihrer Lossagung von der
Harmonie noch zur Unwahrheit werde. Ich bin darüber sehr betroffen.
Zum Glück haben die Vorsteher Ihren Absagebrief, aus Wünschen
des Gegentheils, noch nicht erbrochen. Sie würden sich durch den Über
tritt in eine andere Kirche, nur an Unschuldigen und an sich selber
rächen, aber nicht an den Schuldigen und an der dicken kalten Masse. —
Machen Sie es doch wie ich; ich wollte auch austreten und sitze noch
darin.

R.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: DLA, Marbach (Zugangsnummer 64.137,2); ehem. Prof. Ernst Küster, Gießen. Adr.: Herrn Profess. Wagner.

Prüfungen: vgl. Nr. 581, Bd. VI, 238, 16–18, 346, 24, VII, 87,27 .

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_523.html)