Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Ohne Datum.

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Brieftext

Du machst mich, gerade wenn ich es gut meine, (wie schon einige mal)
beinahe böse.Ich entschuldige dich durch die Zweideutigkeit „Weinprobe“; aber ich stelltedir das Kaufen ja blos frei; denn fertig werden will ich schon als einziger Käufer. Wenn du ein Geschenk bezahlen willst: so erbitt’ ich
mir eine kleine Rechnung dessen, was ich an meinen Geburttagen dir an
Wein und Likör schuldig geworden. Zuletzt werd’ ich, wenn jemand bei
mir gegessen, noch von diesem um die Wirthrechnung befragt. — Alle
Briefe sind jetzo ins Chaos des vollen Briefkoffers gerathen. Gewiß
aber weiß ich, daß 1 Ohm gerade 101 fl. kostet; also schuldest du
\nicefrac{4}{144} Louisd’or. — Der die Scheinleichen zu Scheinlebendigen pou
ßierende Mann kam zu meiner Freude gestern nicht.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP.

Terminus a quo: s. zu Nr. 590. 318 , 20f. Vgl. Fasz. 11b, Gedanken,8. Bd. (1812—14): Wachspausen macht die Scheinleichen zu Scheinlebendigen.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_591.html)