Von Jean Paul an Ludwig Christian von Oertel. Bayreuth, Ende Juli 1816.

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Brieftext

Konzept
[ Bayreuth, Ende Juli 1816 ]

Welch ein Briefwechsel statt eines Pferdewechsels! So sitzen
wir noch immer 2 Tagreisen weit auseinander — und werden noch
etwas sitzen. Nicht die Abreise der Fürstin — wende nur der Himmel
die des Primas ab — verzögert die meinige, sondern ein Wetter,
wo man einen Monat lang jeden Tag eine Wetterlüge sagt als
Prophet. Jetzo hat nun gar wieder der Neumond, der eine Neusonne
bringen sollte, das Heidelberger Regenfaß noch tiefer unten ange
bohrt ..... Wär’ es dir möglich, bald zu antworten: so würd’
ich beinahe noch stärker danken als staunen.

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: v. Oertel. Jul. i: Wahrheit 8, 57 (20. Juli). B: IV. Abt., VII, Nr. 32. A: IV. Abt., VII, Nr. 35. 77,11 weit] aus lang 13 die meinige] aus mich 14 eine Wetterlüge] davor gestr. falsch prophez.

Oertel hatte den Aufschub von Jean Pauls Reise sehr bedauert; die Fürstin Taxis wolle ins Carlsbad reisen, er selber im August nach München und Tegernsee und später nach Sachsen. Jean Pauls baldiges Kommen sei auch deshalb ratsam, weil der Primas die Absicht geäußert habe, Jean Pauls Frau eine Summe auszusetzen (vgl. 79, 37ff.), und die Ausführung dieses Vorsatzes durch Jean Pauls Gegenwart beschleunigt werden würde. Neumond: 24. Juli 1816.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_207.html)