Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 3. Januar 1817.
Brieftext
Sie werden mir wahrscheinlich mehr danken als zürnen, wenn ich
Ihnen berichte, daß ich dreizehn Tage vorher, also eh’ ich den
23ten Nov. Ihren Brief erhalten,
schon den Aufsatz (für das Morgen
blatt) angefangen, an welchem ich
noch heute fortfuhr, betitelt:
Landnachtverhandlungen in zehn
Präliminarkonferenzen mit dem
Mann im Monde. — Ich hatte so
gewiß gehofft, ihn früher endigen
zu können als das Jahr!
Dennoch erst in der Jenner-Mitte langt
er bei Ihnen und vor
der Welt an, leider vielleicht 60 Oktavdruck
seiten stark. — Gleichwol hab’ ich jeden Vormittag seit 2 Monaten
daran gearbeitet. Freilich wär’ es mir leichter und lieber
gewesen,
statt des Aufsatzes ein Büchlein aus demselben
Marmorblöckchen
zu hauen.
In derselben Jenner-Mitte kommt auch meine Sammlung poli
tischer Aufsätze „Fastenpredigten, oder etc.etc.“ bei Ihnen
an, welche
Sie drucken zu lassen versprochen und zu deren kleinen
Bogenzahl
(von 16 Druckbogen) gewiß noch Zeit genug,
wenigstens für die
Kräfte Ihrer Druckereien, vorhanden
ist. Schon im Oktober war
alles nicht blos geschrieben,
sondern sogar abgeschrieben, nur aber
noch nicht durchsehen
[!].
Glauben Sie künftig mehr nicht blos mir, sondern auch an mich.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_244.html)