Von Jean Paul an Joseph Engelmann und seine Ehefrau. Frankfurt a. M., 12. Juni 1818.
Brieftext
Gibt es denn kein Mittel — keine Bitte — keinen Wunsch —
keine Noth — keine Zauberformel — gar nichts, womit und damit
mein Siebenkäs, an
[dem] Sie länger druckten als seine Frau
an
ihm drückte, reisefertig dastände und einzupacken
wäre, wenn ich
in H[eidelberg]
selber reisefertig abgehe und einpacke? Jawol,
sogar 2 Mittel muß es geben, das erste: Ihr Wort; das
zweite
Ihre Gattin, welche Ihnen jeden Morgen die Bitte
wiederholen
[soll], die meinige zu erfüllen.
Mad. Engel
Ich bitte Sie, bitten Sie — und hilft dieß nichts — grollen Sie,
damit endlich das schleichende Werk ans Ziel geschoben wird
und
ich in H[eidelberg]
die Druckfehler etc. ausfertigen kann. Leben Sie
wol.
Deßgleichen auch der Ihrige, H. Engelmann; aber glauben
Sie
mir, unter allen Druckfehlern ist der stärkste und
längste das Drucke
fehlenlassen.
N. S. Schließlich bemerk’ ich noch, daß mein Aufenthalt in
H[eidelberg],
während welchem ich Sie den Siebenkäs auszu
drucken gebeten, nur 14 Tage dauert,
aber ganz und gar nicht etwan
eben so viel Jahre. Indeß
Sie haben ja, dieß kann mich und Sie
ermutigen, nicht
einmal eben so viel Bogen drucken zu lassen, da
der
dritte Theil schon am Ende steht und der 4te schon an
der Mitte.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_424.html)