Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Franz von Paula Koch. Bayreuth, 28. August 1819.

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Brieftext

Zum zweiten male schreib’ ich mich nach fast 20 Jahren in Ihre
Stammbücher; und gerade heute hab’ ich Sie wieder gehört, am
Geburttage unseres Goethe, dessen tiefere Jahre das Herz für die
weichere Tonkunst heiligen, für Ihren romantischen Mondregen
bogen des Ohrs, wenn man so sagen darf. Möge Ihr Leben auch,
wie einer Ihrer Erdenklänge, in solcher langen und schönen Ferne
vertönen! Aber, wenn es stirbt wie der Ton, so bleibt es doch, wie
er, in der fremden Seele lebendig.

Baireut
d. 28. August 1819
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

J: Neue Zeitschrift f. Musik, 2. Bd., Nr. 52, 30. Juni 1835, S. 209. 292, 13 20] 30 J

Jean Paul hatte sich schon einmal, am 25. April 1800, ins Stammbuch des Mundharmonikaspielers Koch eingetragen; s. Br. III, Nr. 454 und 466. Unmittelbar auf den neuen Eintrag folgt einer von Goethe v. 15. März 1820.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_564.html)