Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Elise Bürger. Bayreuth, 30. Mai 1815.

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Brieftext

Die Kunst verschönert nicht nur die Gemeinheit des Lebens sondern
sogar die Schönheit des Lebens. So macht es die Perlenmuschel;
wirf ein Steinchen in ihre Schaale und es wird eine Perle daraus,
oder eine kleine Perle und es wird eine größere.


@Dieß setzt’ ich mir gestern Abend vor in Ihr
Stammbuch zu schreiben, als mich Ihr
Musterspiel und Musterdichten in der schwä
bischen Bäuerin ins halbe Schwaben
nämlich ins ganze weibliche verliebt machte.

Baireuth
d. 30ten Mai
1815

Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: ehem. H. Günther, Leipzig. (Kat. 103 Hauswedell (April 1953), Nr. 624.)

Elise Hahn, das „Schwabenmädchen“, Bürgers geschiedene Frau (1769—1830), war auf einer ihrer Deklamierreisen nach Bayreuth gekommen, vgl. Persönlichkeit S. 99f., Funck S. 59f. Die „schwäbische Bäuerin“ war wohl eine ihrer Rollen. Das Gleichnis der Perlenmuschel auch I. Abt., V, 494, 25f.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_60.html)