Von Jean Paul an Philipp August Böckh. Bayreuth, 31. Mai 1809.
Brieftext
Meine Theilnahme an den Heidelberger Jahrbüchern belohnt
mich reich durch die Verbindung und Bekanntschaft, in welche
sie
mich mit so vielen hochgeachteten Gelehrten setzt. Ihr
Brief ge
hört unter diese
Belohnungen.
Sehr gern streich’ ich den Namen Schlegel aus der
Rezension.
Nicht einmal meinen Feinden mag ich weher thun als es
literarisch
nothwendig ist; geschweige einem Manne wie
Schlegel, dessen sel
tenen Kunstgeist ich so
achte und den ich persönlich kenne. — So
wie ich aber
gerechten Tadel über mich nicht verzeihend aufnehme,
sondern
dankend: so setz’ ich freilich dieselbe Aufnahme meiner
wolwollenden Rügen zu leicht bei andern voraus.
1) Baggesen Wallers Briefe und 2) Delbrück über die Dicht
kunst will ich gern beurtheilen, wenn ich
sie — habe. Leider find’
ich bei dem hiesigen
Buchhändler nicht viel mehr Neuigkeiten als
etwan den —
Meßkatalog. Leben Sie wol! Ich grüße meine
Freunde.
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_103.html)