Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 18. Januar 1809.

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Brieftext

[ Bayreuth, 18. Jan. 1809 ]

Guten Abend, lieber Alter! Eigentlich hab’ ich außer dem Danke
für Ihr schönes Blatt wenig mehr auf dem meinigen zu sagen als:
der Brief der Unbekannten werde ohne Weiteres bekannt gemacht,
sogar mit dem Beisatze, daß sie, diese holde Predigerin, mich zum
Friedensprediger gemachtIch warf darnach nämlich alle andere Arbeit weg und schrieb eben die Predigt. (wie im alltäglichen Sinne verwittibte
Predigerinnen Kandidaten auf die Kanzel heben).


Ihrem Vater kann ich heute kein neues Glück wünschen; denn
er hat ja noch sein altes an seinen Söhnen. Von dieser Seite her,
kann niemand in Bayreuth einen frohern Geburtstag erleben. Gute
Nacht!

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 18. Jan. 9. Auf der Rückseite bestätigt Emanuels Schwiegersohn, Dr. Aub, die Echtheit des Autographs. J: Denkw. 1,206. B: IV. Abt., VI, Nr. 3. 5,10 Söhnen] davor gestr. Kinder

Emanuel hatte geschrieben, Jette Braun (in Karlsruhe, die Nichte des Hofrats Schäfer, s. Bd. II, Nr. 105) habe ihn gebeten, Richter mitzuteilen, der Graf Bentzel(-Sternau) lasse ihn um die Erlaubnis ersuchen, den Brief der unbekannten Frau, von der sie eine Kopie von Emanuels Hand besitze, zu publizieren. (Vgl. I. Abt., XIV, Einl. S. XXVIII.) — Emanuels Vater hatte am 18. Januar (1. Schewat) seinen 76. Geburtstag.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_14.html)