Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 4. Februar 1812.

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Brieftext

[ Bayreuth, 4. Febr. 1812 ]

Guten Morgen, Alter! Da man den übrigen Theil des Charak
ters der Kleinen nicht kennt: so kann die Einwirkung der Neuheit
eben so gut von Schwäche, Reizbarkeit als von Eitelkeit herkommen.
Ich fürchte letztere, weil sie — was ein viel bedenklicherer Zug ist —
ihre[r] Mutter nicht viel Liebe zeigt, Kindern sonst fast unmöglich.
Sollte diese zu männlich-kaltphilosophisch mit ihr umgehen? Ich
glaube, Kinder, wie wir, lieben eben so wenig eine zu männliche
Mutter als einen zu weiblichen Vater.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 4 Febr. 12. J: Denkw. 1, 240. 249,19 Kindern sonst fast unmöglich] aus was Kindern fast sonst unmöglich ist

Es handelt sich wohl um eine Tochter von Jette Braun, vgl. Nr. 591†.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_603.html)