Von Jean Paul an Juliane Seebeck. Bayreuth, 5. Februar 1812.

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Brieftext

[ Bayreuth, 5. Febr. 1812 ]

Verehrte Wiedergeborne! Der über Ihrer Loge in der Groschen
gallerie Sitzende wünscht Ihnen zu Ihrem heutigen Neujahrstage
Glück hinunter. Es sind erstlich acht schöne Gründe da, Ihr Leben
lang und froh zu wünschen; und dann noch gar ein neunter, über
fünf Fuß lang, da Sie für alle diese die Namensheilige Ihres Ge
burtstages sind, die Agatha oder zu deutsch die Αγαϑη.

Es gehe Ihrem Herzen und dadurch allen Ihrigen wol in dieser
dunkeln Wolkenzeit!


Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin acc. ms. 1895. 8 (derzeit BJK). 1 S. 8°; 4. S. Adr.: An Frau D. Seebek. K: An die Seebek bei ihrem Geburttage d. 5 Febr. i: Denkw. 3, 247. 249,26 wünscht bis 27 Glück] schreibt Ihnen seinen Wunsch K 27 hinunter] aus herunter H sind .... da] gibt .... K 29f. Geburtstages] Neujahrstages K 31 Ihrem bis allen] Ihnen, also den K

Auf der Adreßseite von H ist von fremder Hand notiert: „An ihrem Geburtstag, welcher den Calendernamen Agatha hat. Jean Paul wohnte im selben Hause eine Treppe höher. — Die 8 Gründe sind die 8 Kinder.“ Der neunte ist wohl der Gatte. (Ernst Förster nimmt in einer Fußnote zu i irrig an, die 8 seien der Gatte und 7 Kinder, der 9te Jean Paul.) Seebeck war seit 1795 verheiratet mit einer Tochter des Ansbacher Hofkammerrats Boye.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_604.html)