Von Jean Paul an Friedrich Meier. Bayreuth, 29. März 1809.
Brieftext
Ihr freundlicher aus dem Herzen geschickter Brief an eines hat
mir die Freude über eine schöne Seele (eigentlich über zweieigentlich über eine ganze Familie, deren ästhetische Einigkeit so schön
eine höhere voraussetzt.
) mehr
gegeben auf der dürren Welt; und darum
antworte ich. Schön
ist dieser Doppellauter der Freundschaft —
dieses cœur à cœur
statt eines bloßen tête à tête —,
der Entschluß an Einem Tage
dasselbe zu lesen und zu bedenken.
Ob ichs bin oder nicht, macht
das Schöne weder schlimmer noch schöner.
Wer mich malen will, kann mich noch diesseits des Sargs haben.
Ich wurde nie getroffen.
Auch herzlich sei Ihr unbenannter Freund gegrüßt von mir; so
wie er geachtet ist seit Ihrem Wort.
Der Himmel gebe euch beiden das ins Herz was schwer heraus
geht und wovon er den Namen hat — nämlich den Himmel!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_62.html)