Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 14. Mai 1814.

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Brieftext

[ Bayreuth, 14. Mai 1814 ]

Guten Morgen, lieber geistig und leiblich Geflügelter! Ihre
Leibes Flügel sind die Pferde; ehe man sichs versieht, sitzen Sie
ein Paar Meilen von einem. — Da ich gerade in Schlegel über
Shakespeare lese: so möcht’ ich Sie wol um einige Bände bitten. —
Vergessen Sie Papier und Pfefferkuchen nicht, nämlich deren Preis.
Louis XVIII ist meinem Herzen ordentlich milder Sonnenschein
nach dem Gletscher, der sich jetzo einschiffte; und doch sind die Fran
zosen harte Bestien, die neben seinem Trauer-Wagen herlaufen und
vive le roi schreien können.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 14 Mai 14. J: Denkw. 1, 260×. 381,2 Trauer] nachtr.

Schlegel über Shakespeare: wohl A. W. Schlegels Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur, 3. Bd. (1811). Vgl. Nr. 886.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_875.html)