Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 17. Mai 1808.

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Brieftext

[ Bayreuth, 17. Mai 1808 ]

Aus dem Garten


Guten Morgen! Wär’ ich nicht darin: so bekämen Sie und Uhl
felder
Ihre Exemplare 〈und Joh. v. Müllers Brief〉 der mit lauter
24 kr. angelangten Friedenspredigt, in welche wieder der Teufel
seine Druckfehler ausgesäet. — Noch diese Woche vielleicht send’
ich Otto’s Aufsatz an Cotta; aber den über Littauen nicht, weil man,
wenn man mit zu viel kommt, gar nichts anbringt und weil auch
dieser Aufsatz über etwas schon Gedrucktes weniger Interesse hat.
Übrigens streich’ ich keine Zeile aus; ich weiß nicht, ob ich nicht am
Ende für die große Mühe Teufels Dank statt des seinigen, dafür
bekäme; und den Deutschen kann man ja nur zu kurz, nicht zu weit
läuftig sein.


N. S. Meine Frau hat sich für heute Nachmittags der Dobenek,
deren Geburtstag ist, schon zugesagt. — Freilich komm’ ich nicht zu
Ihnen; aber zu wem denn überhaupt? Nicht einmal zu mirUnd warum? Alle Zeitungen verwunden mich. Glücklich ist meine Frau;
diese denkt an nichts als an Verwundete; und dieß kaum.
; und
ich und ich sind doch nicht weit auseinander.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. 1 S. 4°. Präsentat: 17 Mai 1808.

Müllers Brief: an J. P. IV. Abt., V, Nr. 176. Ottos Aufsatz: s. zu Nr. 521. Ein Aufsatz über littauische Sprichwörter hatte Ottos Brief an Emanuel vom 20. Sept. 1807 beigelegen, s. zu Nr. 440.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_528.html)