Von Jean Paul an Friedrich Creuzer. Bayreuth, 27. Mai 1808.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 27. Mai 1808 ]

Die Heidelberger Jahrbücher bringen mich noch auf eine nähere
Weise als den, der sie lieset, mit vortrefflichen Schriftstellern in
Bekanntschaft. — eine seltnere Kunst als sogar die poetische ist,
wiewol sie in einander fallen, die historische. — Anagramm Frip;
ich hoffe, man werde es nicht mit dem bekannten on-Reimspiel in
Frankreich fortsetzen. — Über den Proteus-Geist Herder, der
sich aber nur verwandelt wie Jupiter, nicht um zu schweigen,
sondern um seine Halbgötter zu zeugen, kann nur [ein] besetztes
Gericht urtheilen ... Indeß das Gemeinschaftliche, was so Ver
schiednes in ihm verband und ausglich, muß auch seinen (fakultäts
unfähigen) Richter verlangen ... eine integrierende und allgemein
menschliche Rezension — — Der vom Kriegs Erdbeben schwankende
Boden macht jetzt das Gehen 〈Reisen〉 schwieriger.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 530): Kreutzer 27 Mai ab 29. i: Denkw. 3,169×. 221,16 Über den] nachtr. Herder] davor wie

Creuzer war Redakteur der Abteilung für Philologie, Historie, schöne Literatur und Kunst der Heidelberger Jahrbücher. Jean Paul sendet die Rezensionen der Corinne und der Parabeln, die unter der Chiffre F. R. J. P. erschienen (I. Abt., XVI, 329—337 u. 374—378). 221, 14 —16 Frip: s. I. Abt., XVI, 268, Fußnote. 16 Herder: s. zu Nr. 487.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_534.html)