Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 15. Dezember 1808.

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Brieftext

[ Bayreuth, 15. Dez. 1808 ]

Guten Morgen, Emanuel! Allerdings hätt’ ich das Gewöhnliche
erwartet; gute Puppen sind so selten in Bayreuth, insofern sie
todt sein sollen. — Bernhardi geht in einem traurig-edeln Zwecke
nach München; nämlich seiner ihm entlaufnen Frau (auch ge
schiednen), die seine 2 Söhne in Rom katholisch werden lassen,
solche mit Rechtsgewalt abzunehmen. — Ich komme freilich, obwol
später als der Kaffee [?].

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 15 Dec. 8. 250,32 entlaufnen] davor nachtr. gestr. nach Rom 251,2 Kaffee] vielleicht Koffer

Puppen: wohl Weihnachtsgeschenke für die Töchter, s. FB Nr. 58. — Emanuel schreibt am 12. Jan. 1809 an seine Berliner Freundin Karoline Goldschmidt: „Ich lernte Bernhardi aus Berlin bei R[ichter] kennen. Er war einigemale bei mir, und ich fand gerade einen solchen Mann an ihm, wie Sie mir einst die Berliner geschildert haben.“ (H: SBa.) Vgl. Bd. VI, 56,19f.†. 251, 1f. Dazu Notiz Emanuels: „Ist doch nicht gekommen.“

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_611.html)