Von Jean Paul an Jens Immanuel (ursprüngl. Jens Peter) Baggesen. Weimar, 9. Dezember 1798.
Brieftext
Ihr Brief, den ich mit noch weniger Verdienst wie ein Loos mit viel
Gewinst zog, weil ich gar nicht in die Lotterie gesezt hatte.
Ihren
ganzen Brief gäb’ ich für ein Buch von Ihnen. —
naskalte schlaffe
Erde — unser Siz auf umkreisenden
Terzienweisern so dün, vom
Terzienmesser
herunterfallen. — Einen (wohlth.) Gebrauch machen
noch keine
geniess. Briefe aus so wenig als petit soupées für
Freunde
Wohlth[aten].
Ichs-Cervant[es]. Tri- oder
quadrinomische Wurzel
der monatlichen Potenz wird noch einige Zeit ohne Treiben im
Beet
fortwachsen. Ihr Wort „Hölle meines Lebens“ ist nicht
recht, wenn
Sie es nicht in der Bedeutung der Germanen
brauchen, die unter Hölle
oder Helle den künftigen Himmel verstanden. Zu lange Reisen
machen,
daß der Mensch nicht mehr weis, was er sucht und
ist, und in lauter
hole Zwecke ausser der Brust versinkt. Da
Sie 1mal verloren aber
2mal gefunden haben, was ich erst
suche. — anelektrischer Brief. —
leben Sie froh d. h. zu
Hause.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_170.html)