Von Jean Paul an Emilie von Berlepsch. Weimar, 11. Februar 1799.

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Brieftext

Kopie
[ Weimar, 11. Febr. 1799 ]

Das Schiksal hat uns nur einige Stunden Sichtbarkeit beschieden
und dan trent uns ein Vorhang — ich meine ein Meer — auf ewig —
daß die Zukunft, die wie eine ägyptische Pyramide mit einer engen
tödlichen unbewohnbaren Spize vor uns steht, endlich, wenn wir diese
erreichen, gleich den ägyptischen noch Raum genug für unsere Freuden
habe. — Wallensteins Lager hat wie die Weltleute nichts Vortref
liches als die Sprache, aber weder Karaktere noch Einheit des Inter
esse. Es gleicht dieses Lager dem europäischen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Berlepsch 11 Feb. A: IV. Abt., III.1, Nr. 138. 155, 5 daß bis 8 habe.] durchstr.(vgl. I. Abt., VIII, 306, 7–10 )

Emilie wollte nach kurzem Aufenthalt in Weimar zu Macdonald nachSchottland reisen. Vgl. noch A: „Meine neue Freundschaft, wie Sie’s nennen,hindert mich nicht am Schreiben ... Ich soll Ihnen von meinem Leipziger Winter schreiben, aber was? ... Grüßen Sie herzlich von mir Louisen[Herder]; es freut mich, daß Sie ihr nah sind, und sich ihrer freuen.“

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_207.html)