Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Weimar, 21. April 1799.
Brieftext
[ gestr. Meine Freundin!]
Erlauben Sie mir, lieber Freund, dieses nach Hinterpommern
sollende Blat in Ihres umzuschmelzen.
Zu schreiben hab’ ich Ihnen wenig — zu sagen zu viel.
Herder und ich geben 1800 eine ¼jahrschrift Aurora heraus.
Der lezte Theil des Wallensteins ist, die Schillersche Patavinität
abgerechnet, die Belohnung für jeden, der im Jammerthale der
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andern ausgelitten und ausgerungen.
Ich habe, Lieber, immer so viele Bitten und Kommissionen, daß
wenigstens Ihre vis inertiae über die Ankunft meiner
Briefe erschrecken
und entweichen mus.
Erstlich schreiben Sie mir bald — zweitens das mit, ob Sie meinen
vom 11 Ap. erhalten — drittens Neuigkeiten — 4tens geben Sie
die
Beilage in der Heinsiusschen
Buchhandlung ab — 5tens fragen Sie
die Matzdorfische, ob sie meinen
von Böttiger erhalten — NB
6tens
geben Sie, wenn jemand von Ihnen in meinem Namen Geld
begehrte,
keinen Heller her, mir aber Nachricht (sagen Sie dasselbe
den Feinds)
— Und endlich wie hoch stehen die Ld’ore?
Vergeben Sie dieses öde Blat; und nehmen Sie meine gedrukten
Briefe für geschriebne!
Lebe wohl guter Jüngling!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_246.html)