Von Jean Paul an Caroline Herder. Weimar, Januar 1800.

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Brieftext

[ Weimar, Jan. 1800 ]

Ich erstaune über alles, über Ihre Güte und über den fremden
Misbrauch. Ich lege Ihnen diesen Brief zum Beweise der Täuschung
bei, die blos auf Erpressungen von mir abzielt. Ich bitte Sie, nicht
meine Stelle zu vertreten, auch mir die Zurükgabe zu erlauben. Ich
bin beschämt und dankbar und verwirt — Also überlassen [Sie]
diese[n] quälenden Bruder blos dem gequälten Bruder.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Goethe- u. Schiller-Archiv. B: IV. Abt., III.1, Nr. 303. 278,1 Beweise] aus Zeichen 2 abzielt] davor gestr. losz[ielt] 3 auch bis erlauben] nachtr.

Jean Pauls Bruder Adam, der Barbier, hatte im November 1799 einenBettelbrief an Karoline Herder gerichtet, sie hatte ihm ohne Jean PaulsWissen zunächst 1 Louisdor geschickt und mehr versprochen; als er dannwieder schrieb, er sei wegen Schulden ins Gefängnis gekommen, setzte sieJean Paul davon in Kenntnis. Vgl. 286, 20 —23 und FB Nr. 48.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_383.html)