Von Jean Paul an Johann Martin Schinz. Hof, 18. September 1794.
Brieftext
Hofleute verlegen ihre Bitten ins Postskript — wer ehrlicher ist, thut
sie schon auf der 3ten Zeile — und
die meinige[n] sind die, mir dieses
Schreiben und die Freimüthigkeit zu verzeihen, womit ich Ihre
alte
Erlaubnis zu Ihnen zu kommen zur neuesten mache:
Bei uns riegeln
die Geistlichen ein Fenster um
[das] andere am Schafstal zu, weil
sie
mit den Oekonomen glauben, daß die finstern Ställe die
gesündesten
sind. Sie peitschen die Milch des Evangeliums —
wie die Tataren die
Pferdemilch — so lange bis sie sauer wird und zu Quarg taugt.
Der
Kopf wird stat trepaniert parfümiert mit poudre de Maréchal etc. —
Der Espiégle de Zürch ou du Saint esprit —
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_19.html)