Von Jean Paul an Christian Otto. Hof, 18. Februar 1796.
Brieftext
Hier ist deine Abhandlung wieder, der die disciplina arcani
der alten
Kirche nicht nöthig war und an der es eben ein Fehler gewesen
wäre,
wenn sie dem Emanuel
weniger deutlich gewesen wäre. Besonders
durch die S. 2. — 7. — 10. — 13. — 17, 18, 19 — 24, 25 — (die
Striche am Rand sind aber nicht von mir ausser wenn sie
doppelt sind)
ich meine, durch den Werth derselben sind
hundert Funken in mir auf
geflogen, die
ich leider jezt nicht auffangen kan und an denen ich mir
etwas
(bei mehr Musse) hätte anzünden können. Diese Abhandlung ist
kein Kontour, kein Schattenris, kein Kniestük, sondern ein ganzer
Gipsabdruk von dir — d. h. es ist nicht ein Gedanke, sondern der
Geist darin, der Gedanken hat und giebt. — Eine
Kleinigkeit:
gewöhne dich nicht wie Moriz ans „Gleichsam“.
— Ich unterbrach
mich jezt mitten in einem sehr ungleichartigen Geschäft, um
dir zu
schreiben. —
Vergis meine Briefe nicht.
Ich hoffe, ich habe dir 3 mal an 1 Tage etwas Liebes geschikt.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_241.html)