Von Jean Paul an Amöne Herold. Hof, 24. September 1796.

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Brieftext

[ Hof, 24. (?) Sept. 1796 ]

Ihre Antwort, meine Amöne, brachte mir eine sanfte Ueber
raschung mit. Ich feiere gerührt und gern das Friedensfest mit Ihnen.
An schönen Tagen drükt’ es oft tiefe Narben in mein Inneres, wenn
ich nicht zu mir sagen durfte, jezt liebst du alle Menschen. Es bleibe so
wie gestern und heute, Gute! — Oertel hat durch alles, was er in
seinem bereicherten Herzen mitnahm, nur gewonnen, nicht verloren.
Otto wird Ihnen gerne seinen Brief mittheilen. Ihren Namen im
Briefe machte Oertel unkentlich, durch seine Brust giengen gestern
mehr als 2 — oder 3 Trennungen. Ueber Ihren Brief ist er vol
Seeligkeit, die ich ihm gönne, weil er sie verdient.


Ich werde Ihnen, wenn ich Zeit bekomme, seine noch ungelesenen
Briefe und einige andere zusammensuchen. — In Ihrer Seele wohne
und glänze was jezt der Erde fehlt, Friede, Friede! Ich komme mit
Freuden.


Richter

N. S. Auch freute sich über Oertels Brief an Sie Otto.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

J: Otto 4,242 (20. Nov. 1796). 247,17 drückt

Das Datum von J kann nicht stimmen, da der Brief offenbar gleich nachOertels Besuch geschrieben wurde.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_417.html)