Von Jean Paul an Johanna Sophie von Vaerst. Bayreuth, Mitte Oktober 1796.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, Mitte Okt. 1796 ]

Ihre Freundin und Ihr Freund müssen es entschuldigen, daß ein
neuer an Sie schreibt. Ich fange schon im Herbst an, mir den Frühling,
der hinter einem ganzen Winter liegt, sehnend auszumalen. Ich gebe
dem Frühling ein Paar blühende Gärten und blau[e] W[olken?] dar
über. Möge das Schiksal Ihre Lebenstage aus einem Frühling wählen
und möge das Gestirn Ihres Glüks [nicht] in der wechselnden Gestalt
des Monds sondern in der ungetheilten beständigen der Sonne über
Ihnen stehen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 426): An Fr. v. Vars [!] Okt. [aus Se]

Die Adressatin, eine Freundin der Frau von Kropff und Ahlefeldts, wohldie 200, 13 genannte schlesische Freundin, ist vermutlich eine Verwandte(Mutter?) des Schriftstellers Eugen Freiherrn von Vaerst (1792—1855),der später in Bayreuth das Gymnasium besuchte und in Jean PaulsHaus verkehrte; vgl. Abt. IV (Br. an J. P.), VII, Nr. 194, Persönl. Nr. 300. Ein LeutnantVaerst diente 1796 im Regiment von Unruh in Bayreuth (Adreßbuch1796, S. 448).

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_431.html)