Von Jean Paul an Christian Otto. Hof, 18. Mai 1797.

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Brieftext

[ Hof, 18. Mai 1797 ]

Gestern wolt’ ich dir schon Mittags die sehr schöne Erzählung La
fontaines
aus dem Französischen geben. Sei so gut und schicke mir
den Hesperus und diese Erzählung bald, damit ichs und du ordnen
können und damit es heute abgeht; darum bald mein’ ich, weil ich nicht
weis, wenn Reichardt seinen Abschiedsbesuch bei mir macht. —

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. Präsentat: Donnerstag den 18 Maj, 97. 334,13 und du] nachtr.

Matzdorff hatte am 29. April 1797 an J. P. (IV. Abt., II, Nr. 190) die neue Auflageder in seinem Verlag erschienenen Novellensammlung „Die Gewalt derLiebe“ von August Lafontaine geschickt mit der Bitte, sie in der Jenaischen Allg. Literaturzeitung zu rezensieren; vgl. I. Abt., XI, 237,14 (Vorschule der Aesthetik § 72). Jean Paul meint hier wahrscheinlich die Erzählung „Liebe und Eifersucht“ im 1. Teil, die der Vorrede zufolge demFranzösischen nacherzählt ist. Reichardt: wahrscheinlich nicht derMusiker (s. zu Nr. 400), sondern H. A. O. Reichard (1751—1828), derGothaer Bibliothekar und Herausgeber von Reisebüchern, der in seinerSelbstbiographie (hgb. von H. Uhde, Stuttgart 1877, S. 504) angibt, erhabe Jean Paul schon vor dessen Besuch in Gotha (März 1799) auf einerReise (vermutlich nach Karlsbad, s. Selbstbiogr. S. 310) durch Emilie vonOppel (Berlepsch) kennengelernt; vgl. 379,9 †.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_614.html)