Von Jean Paul an Johann Gottlob Beygang. Hof, 3. September 97.
Brieftext
Da Sie mir, lieber Beigang, die Hand reichen, so nehme ich den
ganzen Arm und bitte Sie, mich daran in ein Logis zu führen. Oertel
hat meine Bitte an ihn zu einer an Sie gemacht.
Die Bedingungen oder vielmehr Wünsche sind diese: ein Logis
womöglich ausser der Stadt, gegen Morgen oder Abend — 2 Zimmer
und 1 Schlafkammer, oder (sind jene gros) ohne diese —. Das
grössere
Zimmer, worin ich arbeite, darf an kein fremdes
lärmendes an
stossen — die Meublen
können unbedeutend sein — ich brauche nur
Betstellen für meine
mitkommenden Betten — vierteljährige Auf
kündigung —. Mir ist nichts, insofern es den Preis verringert, an
einer weiten Aussicht gelegen. Es kan 3 Treppen hoch sein.
Beide
Zimmer müssen geheizet werden können. Werd’ ich das
alles für 40 rtl.
erlangen? Zu Anfang Novemb. möcht’ ichs
beziehen können.
Ich kan Ihre so lange Reihe von Gefälligkeiten mit nichts er
wiedern als mit Wünschen und mit Hofnungen der Vergeltung:
Ihr
gutes Bewustsein sei indes der Zahlmeister für mich.
Ich bitte Sie, das Franko für beiliegenden Brief bis zu Novemb.
auszulegen — und mir wieder Lesebücher zu senden — und mir bald
Nachricht zu geben — und alle diese Bitten zu vergeben. Leben
Sie
froh!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_695.html)