Von Jean Paul an Christoph Otto und Renate Wirth. Hof, 28. Oktober 1797.

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Brieftext

[ Hof ] Sonabends 28 Okt. 97.

Meine ewige Freundin!

Wir haben uns nicht mehr gesehen. Mein Leben ist hier geschlossen,
aber meine Liebe nicht. Du theuere Seele, ich wil dich künftig wärmer
lieben. Die ewig blühenden Tage unsers Zusammenlebens vergehen
nur mit dem Herzen, das sie erschuf und genos. Sage mir künftig alle
deine Freuden und alle deine Wunden und mache mir es leichter, mich
für die stumme Flucht zu trösten, die mir meine Qualen des Scheidens
abzwangen. Und auch du mein guter Christoph lebe glüklich und liebe
mich fort und vergieb mir, wo ich dich kränkte. Lebt wohl! ihr Ge
liebten mit euern Kindern!

Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: ehem. Ernst Heimeran, München. 1 ½ S. 8°. J: Täglichsbeck S. 96. 386,29 für die] aus mit der

386,32 Kinder: Renate war seit 12. Okt. 1797 Mutter einer zweitenTochter.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_734.html)