Von Jean Paul an Caroline Mayer. Berlin, 3. April 1801.
Brieftext
Meine Geliebte! 1.) Erstlich bitt’ 〈fleh’〉 〈bet’〉 ich dich
recht
sehr um dein gestern für mich Geschriebnes; auf allen
deinen Blättern
z. B. dem gestrigen ist schöner heller
Morgenthau für mich, ich kan
dir nicht sagen, wie froh
ich ihn wegtrinke; schicke mirs. — 2) Zweitens
gehe mit mir
heute in die Passionsmusik; du bist der Sangboden und
Wiederhal der Töne für mich. Um 5 Uhr
komm’ ich dan. Sag’ also
Müllern, der nachher die Billets holet,
blos: zwei; (schlügst du es
ab, sage: eins). Ich kan dich kaum
erwarten; lasse mich also nicht
aufs Anziehen warten, weil
ich keine Zeit so hasse als diese im Lauern
verschwendete. —
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_110.html)