Von Jean Paul an Emanuel. Meiningen, 2. November 1801.

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Brieftext

Meiningen d. 2. Nov. 1801 .

Mein Emanuel! Die Quarto-Briefe sol Otto — Sie ohnehin
auch — durchlesen. Sie sind von der Fr. v. Klenke in Berlin, der
Tochter der Karschin, die sie mir — für 2 rtl. porto — gesandt zum
Edieren und Emendieren; und Otto sol seine Meinung sagen. Die
Frau selber besteht aus Flammen, Strahlen und aus dem Undso
weiter.


Meine C. passet auf Ihre Antwort. — Ihr Schweigen über die
Schwester lässet mir nur die trübsten Auflösungen dieses Räthsels
zu. — Ihr Beleidiger selber muste aus Ihren Beleidigern wieder
Ihre Beichtkinder machen, ich meine die Herders, die jezt alles zurük
nehmen. Mich freuet Ihr bester Defensor, die Zeit.


Ich lebe in alter Lust dahin, einsam, fleissig, seelig. Grüssen Sie
Otto und Amoene recht und Ihre lieben Brüder. Meine C. sol nun,
da ich A gesagt und B, auch gar C sagen. Adieu Guter! —


R.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. 1½ S. 8°; es folgt noch ½ S. von Karoline. Vermerk Emanuels:d. 19ten Nov. beantw. (nicht erhalten) K (nach Nr. 203): Eman. — J:Denkw. 1,100×.

115,10 Schwester: Ernestine Mahlmann, die Emanuel in Leipzig hattebesuchen sollen. 11 Beleidiger: Adelbert Herder bei Gelegenheit desStreits mit Voelderndorff (s. zu Nr. 204); die Eltern Herder hatten ineinem Brief an Emanuel v. 12. Okt. 1801 (H: SBa) für den Sohn um Verzeihung gebeten; s. zu Nr. 228.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_206.html)