Von Jean Paul an Caroline Richter. Berlin, 7. November 1800.
Brieftext
Du Liebe schmerzlich Bescheidne! Quääle mich nicht länger durch
einen Wahn, der in unserer ersten Umarmung hätte zerrinnen
sollen!
Spiel’ ich denn mit dir und mir? Seh ich dich denn
gar nicht recht? —
Vertraue mir mehr und dir, und lasse mehr
dein Herz ausströmen
als deine Vernunft beleuchten. O Gute! du
thust mir weh wenn du
dich nicht glüklich fühlest. Bist du denn
etwan nicht ganz offen? —
Abends um 5 Uhr wenn ich von
der Fr. v. Berg (bei der ich mit dem
Bruder der Königin esse)
[komme,] geh’ ich auf eine Minute zu
dir
und beantworte den Rest deiner Briefe. Adio carissima.
unten auf der nur halb gefüllten Seite:
R.
(Ich mag nicht höher stehen als du in deinem Briefe.)
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_21.html)