Von Jean Paul an Carl August Böttiger. Meiningen, 18. März 1802.
Brieftext
Hier komt Ihre herliche Necker wieder, welche — in einen
nied
lichen Auszug gebracht — die beste
Oberhofmeisterin der Deutschinnen
werden könte. Ich und meine C. danken sehr für dieses unerwartete
Geschenk. In einem Monat mach’ ich mein kleines mit dem Titan, der
mit dem 4ten Bande abschliesset.
—
Ihr Weimarscher envoyé erzählte mir Wunder von den
dortigen
Irreligions-Unruhen und Galeomachien. Zulezt legt Goethe noch
wie ein Xerxes der Ilm Fesseln an wie der Hippokrene,
und aus dieser
wird die Onokrene. — Die Herzogin von Hildburghausen war hier
mit dem alten Glanze ihrer Gestalt; jedes Kind, das sie
gebiert, wird
nur ein Amor und sie bleibt Amors Mutter. Sie
und die Oberhof
meisterin waren sehr mit meiner C. zufrieden.
[Ich trat selbst beim Weben des Ehebandes im Webstuhl ein
paar
mal mit.]
Wir grüssen Sie beide; und grüssen Sie wieder meine Freunde
usw.
[Adr.] H. Oberkonsistorialrath Böttiger. Mit 3. Büchern.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_248.html)