Von Jean Paul an Carl August Böttiger. Meiningen, 12. Januar 1802.

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Brieftext

Kopie
[ Meiningen, 12. Jan. 1802 ]

Ich möchte wissen, warum ich an Sie so lang nicht geschrieben
habe. Ich habe weniger zu berichten als zu begehren. — Die Ecken
der Jugend sind ihm weggeschliffen. — Marie ein versifiziertes Ge
spräch im Reich der Todten, das 2 Zeitungsschreiber mit einander
halten. — goldne Kette, um zu zeigen, wo man stehen geblieben;
daher ich, um dasselbe zu zeigen, beides meiner Frau an den Hals ge
henkt. — er gefiele mir noch mehr, wenn er nicht an Gott glaubte —
W[ieland] sol einen neuen langen Zweig in seine Lorbeerlaube haben.
Mir ist Freund Nikolai mit einem kahlen dürren in der A. D. B.
nachgelaufen, um mich ein wenig zu prügeln.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 227): Böttiger d. 12. Jenn. A: IV. Abt., IV, Nr. 203.

Vgl. A: „Dank für Ihre biographische Lebenskarte, die Sie mit sofrischen Farben illuminirt vor meinen Augen ausbreiten. Wo finden Sienur zur Hälfte, was Ihnen das liebe Meinungen so voll und ganz darbietet?Hier gewiß nicht! ... Von allem, was Sie von mir wünschen, besitz ichauch gar nichts. Schütz in Altona [s. Bd. I, zu Nr. 73] schickt mirnichts mehr ...“ 128, 17 Marie: Schillers Maria Stuart. 19–21 Vgl. 119, 3f.; beides: Kette und Perle. 22 Wieland: vgl. 107, 8f. 23f. InNicolais Neuer Allg. Deutscher Bibliothek, 64. Band, S. 74ff. war der1. Band des Titan ungünstig beurteilt worden, aber nicht von Nicolaiselber, sondern wahrscheinlich von Manso.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_229.html)