Von Jean Paul an Emanuel. Coburg, 14. September 1803.
Brieftext
Eben retournieren wir — Fr. v. Kalb, ihre Tochter, meine,
deren
Mutter, Vater und Thieriot — von der Finkenmühle zu
Pferde,
nachdem man so froh gewesen als man hier papierlich
ist. Das
Kraushaar ist ungemein zufrieden, mit andern so sehr
als mit sich,
wie man auch andere so lieben sol als sich
(eigentlich mehr als sich).
Es kan sein, daß er nach Bamberg geht; aber er ist fein, besonders
da er so zu schweigen weis, daß man nicht recht erräth, was
er sagen
wil. —
Lieber Emanuel! Es ist mir als wären Sie gar nicht bei uns
ge
wesen, — die Sehnsucht ist dieselbe
— blos weil Sie nicht Abschied
genommen. Es ist zu hart zu
scheiden, ohne es zu sagen. Mög’ Ihre
Wiederkehr bald
wiederkehren! — Bier, Bier, Bier, wie es auch
komme! — Ich kan jezt nicht Ihren Brief verbriefen
und beantworten.
Gute Nacht, Alter! Seelig war unser Himmel,
nur hätt’ ich Otto
einen weitern blauern gewünscht. Und doch kont’ ich nicht der
Schöpfer
davon werden! Kretschman
schweigt; wahrscheinlich (und rechtlich)
erwartete er die erste Bitte und Rede. Ortloff ist ganz des Teufels,
daß er den Verfasser des Parallelismus nicht zu sehen
bekommen, den
er hoch sezt. — Guten Morgen! —
„Sagt nur, ich schriebe aufs andere Blat“ sagt er und fängt
an so:
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_402.html)