Von Jean Paul an Friedrich Wilmans. Coburg, 14. Januar 1804.
Brieftext
Meine „Vorlesungen über die Kunst, 1804 in der
O[ster]
M[esse]
zu Leipzig gehalten“, die ich schon längst und erst neulich
wieder in der
Zeitung für die elegante Welt angekündigt, biet’ ich Ihnen
auf
künftige
M[ichaelis]
M[esse] zum Verlage an. Möge Ihnen
dieser
Wunsch eines erneuerten Verhältnisses als ein Dank
für das vorige
erscheinen! Das Werk wird 30 bis 32 Drukbogen
betragen und hat
keine fernern Theile. Der Inhalt ist das
zwanzigjährige Resultat
meiner ästhetischen Bemerkungen während meiner Autorschaft.
—
Ob ich es gleich wissenschaftlich deduziere, so
findet doch die Satire oft
und die Phantasie noch öfter ihren
Spielraum. Auch wird es die Aus
gleichung
oder die Entgegensezung der beiden jezigen Kampfschulen der
Poesie zu befödern suchen. Sogar ein kleiner Nekrolog von
meinem
grossen Freunde Herder komt
hinein.
Für meine romantischen Arbeiten bekomm’ ich 7 Ld’or p. Bogen.
Ich bitte Sie um baldige Antwort; und freue mich, daß ich wenig
stens die Gelegenheit hatte, Ihnen mein Vergnügen über
meine
Bekantschaft mit Ihnen wieder an den Tag zu legen.
ergeb.
J. P. F. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_441.html)