Von Jean Paul an Caroline Richter. Berlin, 1800 oder 1801.
Brieftext
Bedauer’ es doch nicht, Menschenfreundliche, daß dich heute mein
Herz versäumet hat über manches gepeinigte, das du getröstet hast.
Ich konte die Aussicht in die lange Unsichtbarkeit nicht
erdulden. Auch
morgen komm’ ich auf eine halbe Stunde und halbe
Tasse, um diese
Zeit. — Es treibt mich immer heftiger zu dir
her, wenn man mir von
deinem vorigen Abende und überhaupt von
dir erzählte. Morgen,
morgen — wünsche wie ich — und freue dich
wie ich mich, du Getreue
dem Getreuen! Gute Nacht! Mög’
ein Traum dir und mir diese ent
zogne Stunde
wiedergeben.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_55.html)