Von Jean Paul an Caroline Richter. Berlin, 1800 oder 1801.
Brieftext
Mein Herz! Ich kan heute nicht so stum vor deiner Gestalt vor
überstreifen. Morgen nimt dich die Schl[abrendorff]
zur Scheve; ich
komme nach. Blüht das Gestern noch in deiner Seele wie in
meiner?
Senkt sich noch dein Auge so liebend nieder? Glüht
noch so dein her
liches Herz? O du,
die du mich umfässest auch in der Ferne, wie die
Sonne die Erde
mit Stralen, immer bleibe dir dein jeziger Himmel
bis dich der
ewige aufnimt. Auch meiner vergeht nie. Schlaf wohl,
Geliebteste.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_63.html)