Von Jean Paul an Eleonore Louise Reitzenstein (Reizenstein). Hof, Anfang Februar 1786.
Brieftext
[Ew. Gnaden] werden es nicht ungnädig
nehmen, daß ich so frey bin,
an Dieselben zu schreiben, ob ich
gleich nicht sollte, da Dieselben neu
lich
so gnädig gegen mich waren und mir ein so grosses Geschenk
machten, allein mich bringet meine Noth dazu, die immer grösser
wird,
da ich zur Lichtmeszeit iezt soviel auszugeben habe und
mir nicht helfen
kan. Ach gnädige Frau ich thäte es warlich
nicht, wenn ich iezt anders
könte und wäre nicht so frey, ich
bitte Ew. Gnaden nämlich unterthänig
nur auf ein Monath um 15
fl., aber ich hoffe, daß Dieselben einer
Wittwe diese Bitte
nicht abschlagen werden, die in einer so grossen
Noth ist,
besonders da mein Gnadengehalt von Bayreuth immer
länger ausbleibt und ich mich darauf verlassen, ich verharre
stets
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_146.html)